Eine gemeinsame nostalgische Rückschau verbindet auf besondere Art und Weise

Schwelgen in Erinnerungen

Neulich saß ich mit Gleichaltrigen zusammen und wir stellten fest, dass wir uns als Kinder in der gleichen Ecke von Wien bewegt haben. Wir kamen ins Schwelgen in Erinnerungen: Echt jetzt, du bist auch da aufgewachsen? Kannst du dich an das Geschäft an der Ecke erinnern? Weißt‘ noch wo das Gasthaus war, das es schon ewig nicht mehr gibt? Hast du den und den gekannt? Warst du auch in dem Park und hast Nachmittage dort verbracht? Wir sprangen gedanklich von hier nach da. Glichen unsere Eindrücke von früher ab. Erinnerten uns gegenseitig an längst vergessen geglaubte Details aus der Umgebung. 

Das innere Fotoalbum

Und es geschah, was nie ausbleibt, wenn ich Erfahrungen aus der Vergangenheit mit anderen teile: Es fühlte sich unglaublich lebendig an, gedanklich und emotional in der Zeit zurück zu reisen. Mein Gehirn griff die Anregung sofort auf, Jahrzehnte zurückliegende Bilder, Eindrücke und Emotionen erneut zu durchleben. Es schlug mein inneres Fotoalbum auf. Es verband die neu aufgenommenen Schnappschüsse aus der Vergangenheit anderer mit jenen, die mein Gedächtnis abgespeichert bereit hielt. In meinem Kopf erfolgte das Stichwort: Film ab. Zurück im Hier und Jetzt blieb der angenehme Nachklang von Nostalgie und ein wohliges Gefühl, Erinnerungen geteilt zu haben. 

Geben und Nehmen

Auch dann, wenn es sich auf den ersten Blick nicht um gemeinsame Lebenserfahrungen zu handeln scheint, ist es schön, über Begebenheiten aus früheren Tagen zu sprechen. Ist es doch ein Geben und Nehmen von Erinnerungen. Manche Geschichten des Lebens möchten einfach erzählt und präsent gehalten werden. Erzählt von uns als Spezialistinnen und Experten für die Zeitreise in unser gelebtes Gestern. Erzählt aus unserer ganz subjektiven Sicht. Die gemeinsame nostalgische Rückschau verbindet auf besondere Art und Weise; selbst wenn eine Begegnung nur von kurzer Dauer oder einmalig ist.